KANDIDATEN VON GESTERN [26.06. 2006]

schön, diese kandidaturen von gestern.

neben w. höchtl, der als einziger seine absichten formuliert,

beschreibt noch l. findeisen etwas konkreter zumindest das, was er in der nächsten periode nicht machen will: das, was er seit september 05 auch nicht fertig gemacht hat, weil kein geld dafür da war. jetzt sucht er dafür freiwillige (oder geld, nehme ich an). abgesehen davon, dass unsere mehrmals gestellte frage nach ohnehin vorhandenen/vereinbarten geldflüssen zu netznetz/mana noch immer unbeantwortet geblieben ist: wenn ich bedenke, was wir und viele unserer kollegen vom beginn und während der gesamten karriere zwar primär wie alle für die eigene entwicklung - aber damit zumindest allgemein, bei vielen projekten aber ganz gezielt auch zum nutzen des kunstbetriebs und damit für alle daran beteiligten - freiwillig, gratis und völlig auf eigenes risiko machen, ohne das an die große glocke zu hängen, nimmt sich dieses angebot findeisens recht ärmlich aus.

j. fegerl 'wird sich' kommentarlos und ohne jedes programm 'auch wieder fürs pk aufstellen'

und mela 'würde es echt freuen, mal mehr für netz netz zu machen'.

JG himself
bringt in der sommernachtshitze nur heisse luft in form von nichtssagenden, allgemeinen statements zustande (man fragt sich, warum er eigentlich nicht in der früh mit dem tippen eines detaillierten konzepts angefangen hat), und überrascht mit der mitteilung
> ich habe die letzten tage mit vielen leuten aus dem
> netznetz-umfeld telefoniert, meinungen eingeholt und
> leute angesprochen, von denen ich der auffassung bin,
> dass sie auf grund ihrer kompetenzen von juli bis september
> im kernteam sein sollten,
leider ohne uns zu verraten, wer das im detail ist, damit wir ahnen können, was auf uns zukommt, wenn er den job hat.
er ist allerdings damit völlig im zumindest derzeit angewandten (nur nie breit abgestimmten) recht, denn gewählt werden soll eine person mit generalvollmacht für die nächste periode und sonst gar nichts.
womit jedes kandidieren für andere funktionen der verwirrung der kandidaten zuzuschreiben ist, die vergessen haben, dass sie in diese funktionen weder gewählt noch nicht gewählt werden können.
das vertrauen, das ihm l. findeisen prompt ausspricht, bekommt JG dafür allerdings von uns nicht und auch
> die aspekte der geilen wagnisse und pragmatischen vorteile von
> netznetz [LF]
schätzen wir grad deswegen noch lange nicht. geiles brauchen wir im zusammenhang mit für einige existenzwichtigen fördergeldern überhaupt nicht, dafür haben wir torten, kunst und sex. stattdessen hätten wir vom 'neuen' u.a. eine stellungnahme zu unserem fragenkatalog erwartet, die auch andere hier immer wieder eingefordert haben.


angesichts dieses listenfragments der zukünftigen pk-mitglieder, das abgesehen von mela den eindruck einer art erbfolge macht, nach der lektüre der doch einigermaßen kühnen todo-liste SLs vom 21.6. und der in ihr enthaltenen feinheiten sowie anderer bemerkenswerter sager einzelner mitglieder des ZK, pardon, PK der letzten zeit weisen wir nochmals ausdrücklich auf folgendes hin:

1.
gleich vornweg:
wechselstrom:
> Im falle von mana community game ging ein 2-jähriger
> diskussionsprozess voraus. – das sollte mehr als
> ausreichend sein.
sagt wer? mutig, so eine einstellung in einem selbstverwaltungsprozess zu äußern. solange dieser läuft, so lange muss diskutiert werden und jede/r neu dazugekommene darf von vorn anfangen. wer's nicht aushält, muss wie jene, die dies aus anderen gründen, nämlich der andauernden verweigerung einer ernsthaften diskussion ihrer beiträge, getan haben, zwangsläufig das projekt verlassen oder das scheitern zugeben und alternativvorschläge auf den tisch legen.

2.
die > von uns allen mehrheitlich gewollten selbstverwaltungsstrukturen [LF]
sind jedenfalls nach wie vor hypothese, zumal noch immer nicht erfasst ist, wer 'wir alle' eigentlich sind.

das zeigt sich auch insbesondere in t. thurners anmerkung 2 zur wahlberechtigung am 30.:

> Bis zur Ausarbeitung eines effektiveren Systems stehen nur
> die Daten des Validierungsgremiums bezgl. Wahlberechtigung
> zur Verfügung.
richtig. die seit damals zur community dazugekommenen wären nicht wahlberechtigt und schon deshalb ist die wahl so nicht durchführbar.

3.
> Als Übergangslösung wird der Kreis der Wahlberechtigten
> um jene Personen erweitert, die zwar den Labels und
> Projekten der damalig Validierten angehören, jedoch
> nicht namentlich aufgeschienen sind. Der Einfachheit
> halber "bürgen" validierte Personen für die Projekt/
> Labelbeteiligung dieser Personen.
schlau gedacht, leicht durchschaut; das wäre ein ganz schön großes grüppchen von leuten für das system und die leute, die u.a. aus misstrauen damals nicht eingereicht haben, wären jetzt zur strafe auch nicht wahlberechtigt. und auch die einzelkünstler wären ein weiteres mal weit aus dem feld geschlagen. [und selbst wenn man nur die validierungsliste des letzten durchgangs zur basis der wahlberechtigung machen würde, dürfte die anzahl der wahlberechtigten die anzahl der zugelassenen einreichungen nicht übersteigen. 1 projekt damals = 1 stimme jetzt. aber, wie gesagt, es könnte dann ein unbekannt großer teil der zur community gehörenden und daher wahlberechtigten nicht wählen.]

4.
TTs anmerkung 3:
> Es werden die Ja,- und Neinstimmen erhoben. Enthaltungen
> finden daher nicht in das Ergebnis Einzug.
wir fordern schon länger eine diskussion auch über diese frage. wir sind der meinung, dass in einem prozess wie hier stimmenthaltung und wahlbeteiligung bzw. wahlverweigerung gleichermaßen ausschlaggebende faktoren wie die stimmenverteilung sein müssen.

wann wollt ihr eigentlich den wahlmodus diskutieren, wenn nicht jeweils vor der wahl?

5.
noch erfolgte keine offizielle abstimmung [per e-mail!, zum ständigen zusammenhocken haben wir keine zeit] darüber, wie viele mitglieder der community das unveränderte häuptling-wahlsytem wirklich wollen und wieviele zumindest eine erste änderung bezüglich der wahlvorgänge - mehrere personen in mehrere definierte aufgabenbereiche – wünschen.

> ... Block- oder Listenwahl (wie mit Helga Köcher
> diskutiert) dürfte angesichts des mangelnden Echos
> auf diesen Vorschlag obsolet geworden sein ...
dieser persönliche "kurzschluß" SLs ist zu früh gezogen, gar nichts ist obsolet, öffentliche abstimmung per e-mail hier in der liste ist gefragt [selbstverständlich ausgewertet analog der opt-in-methode, was heißt wenn sich nur wenige zustimmend äußern, ist das system NICHT bestätigt].

gleich unser standpunkt dazu:
es entspricht in keiner weise demokratischen, schon gar nicht basisdemokratischen grundsätzen, eine einzelne lichtgestalt zu wählen, die dann völlig unbeeinflussbar und nicht an exakt formulierte regeln gebunden >die Geschicke dieser Community bis 30. September leiten wird< [!, SL], personen mit divergierender meinung beleidigt [wohlgemerkt durch den inhalt der reaktion, nicht durch ihre formulierung (diesbezüglich ist übertriebene wehleidigkeit unangebracht)], auf kritik nicht eingeht – also sozusagen therapieresistent ist - und das ganze projekt am ende in ihre persönliche werbekampagne umfunktioniert.

alternative vorschläge wurden in der liste schriftlich vorgebracht, aber weder wirklich diskutiert noch zu einer abstimmung per e-mail vorgelegt. das steht noch aus. wann passiert es? am 1. juli?

der offensichtliche glaube, dass kritik sich durch einfaches abwarten von selbst erledigt, rückt bereits bedenklich nahe einer pathologischen form des realitätsverlusts, die wir verbunden mit dieser sturheit sonst nur aus der parteipolitik kennen.

wir sind der auffassung, dass, wie auch a. kaplan und l. findeisen es andeuten, eine wahl in eine absolute führungsposition mit nur einem kandidaten lächerlich und unwürdig ist.
wir ziehen nur andere schlüsse aus dem umstand, dass sich sonst niemand zur wahl gestellt hat. nicht die lustige scheinkandidatur und auch nicht die ermahnung,
> beim nächsten durchgang sollten sich wirklich mehr
> leute absprechen und teams bilden [LF] - nein, nicht schon wieder -
hilft weiter, sondern nur die erkenntnis, dass offensichtlich so gut wie niemand den eindruck hat, in eine funktion im projekt in diesem zustand gesteckte zeit und energie wären eine annähernd sinnvolle investition:
daher:
verschiebung der wahl und einfrieren aller vorgänge bis
1.
ein modus für die kontinuierliche erfassung der konkreten zusammensetzung der szene und damit der aktuellen wahlberechtigungen gefunden und diese erfassung realisiert ist [wer darf/muss dazugehören],
2.
diskutiert und beschlossen ist, welche funktionen gewählt werden und mit welchen befugnissen diese ausgestattet sind,
3.
der wahlmodus ausdiskutiert und abgestimmt ist [wobei auch der modus dieser abstimmung noch geklärt werden muss], und
4.
mehr kandidaten als nur einer zur verfügung stehen.


vielleicht könnte johannes grenzfurthner bald dazu stellung nehmen?


GRAF+ZYX